Historie

Ein Familienbetrieb in der vierten Generation

Mit viel Engagement und Herzblut betreiben Sandra und René Pütz, ebenso wie dessen Eltern zuvor, die am 1. Januar 2019 übernommene Shell-Tankstelle und Werkstatt in Kürten -Bechen. Neben allen Innovationen und Veränderungen nehmen weiterhin das Familiäre und Menschliche für beide einen wesentlichen Raum ein; so war dies ein wichtiger Grund, sich dem Trend zu widersetzen, immer größer zu werden.

Die Gründungsgeschichte des Betriebes lässt sich bis in das Jahr 1899 zurückverfolgen, als Josef Pütz eine Schmiede gründete. Nicht nur Pferde wurden beschlagen, sondern auch Wagenräder und Karren instandgesetzt und Waren wie Stacheldraht und Nägel verkauft.

Der 1. Weltkrieg und die Nachkriegszeit waren für den kleinen Betrieb sehr schwierig; dennoch gelang es Familie Pütz, die Schmiede zu erhalten und weiter fortzuführen.

1936/37 wurde der Handel mit Waren weiter ausgebaut. Wieder folgten schwierige Jahre, bis 1953 Jean Pütz ein Tankfass mit Pumpe installieren ließ und die Zusammenarbeit mit Shell begann. Zwei Jahre später ersetzte eine erste Tanksäule die fahrbare Pumpe.

1963 Hans-Josef (links) und Jean Pütz (rechts)

Eine kleine Werkstatt für Reparaturen von Fahrrädern und Mopeds kam in den 60-er Jahren dazu, die einige Jahre später auch für Fahrzeuge zur Verfügung stand. Ein weiteres Standbein bedeutete Ende der 60-er Jahre der Bau der Waschhalle, ebenso kam ein kleiner Verkaufsladen hinzu.

1968

Weitere Neuerungen ergaben sich im nächsten Jahrzehnt, das mit dem Einstieg in den Autoverkauf begann. Als Unterhändler von Simca positionierte sich Familie Pütz wieder neu.

Diese Vergrößerung des Betriebes brachte aber auch die Auflage mit, einen Meister einzustellen. Aufgrund einer Ausnahmegenehmigung bestand Hans-Josef Pütz im Jahr 1975 mit nur 22 Jahren seine Meisterprüfung, nachdem er zuvor seine Ausbildung als Automechaniker abgeschlossen hatte. Im Jahre 1993 übernahm Hans-Josef Pütz gemeinsam mit seiner Frau Gabi, die als kaufmännische Angestellte mit in den Betrieb eingestiegen war, den Betrieb und ging die nächsten Veränderungen an: den Zukauf von Grundstücken, die Erweiterung der Werkstatt und ganz wesentlich für die zukünftige Arbeit der Vertrag mit Toyota Deutschland. Seit 1. Januar 1976 fungiert die Firma Pütz als Servicepartner von Toyota.

In den 80-er Jahren trat der Umweltschutzaspekt in den Vordergrund, so dass immer mehr Auflagen beachtet werden mussten.

Während früher der körperliche Einsatz größer und die Tage länger waren, da manche Kunden ihr einziges Auto am nächsten Tag wieder brauchten, wurde die Büroarbeit im Laufe der Jahre stetig mehr. Unterstützung erhielt die Familie hierbei auch durch ihren langjährigen Steuerberater, der ebenfalls mit Rat zur Seite stand, als es um die Gründung der Pütz GmbH ging.        

Nachdem Anfang der 80-er Jahre auch das Wohnhaus erweitert wurde, zogen Gabi und Hans Josef Pütz an den Standort in Bechen.

Ein neben der Tankstelle liegendes Grundstück wurde mit der Absicht erworben, dort ein Autohaus zu errichten.

Dennoch entschieden sie sich gegen diesen Bau und blieben Service-Partner von Toyota. Im Nachhinein erwies sich die Entscheidung gegen einen zu großen Ausbau des Betriebes als genau richtig.

Nach seiner Ausbildung zum Kfz-Mechaniker bei VAG Müller und Breuer in Kürten stieg René Pütz 1998 mit in den Betrieb ein, 2005 legte er, nach dem Besuch der Abendschule, seine Meisterprüfung ab.

Gemäß der Grundsätze, sich immer wieder neu aufstellen und mehrere Standbeine zu haben, wurde 2015 die Tankstelle unter Berücksichtigung der Brandschutzauflagen umgebaut und der Vertrag mit Shell erneuert. Als weiteres Standbein kam der Reifenhandel hinzu. Vor zwei Jahren stand die grundlegende Modernisierung der Werkstatt und deren Ausstattung mit neuen Maschinen an, so dass auch TÜV-Prüfungen hier weiter abgenommen werden können.

Im Januar 2019 haben René und seine Ehefrau Sandra Pütz die Hans Josef Pütz GmbH übernommen.

2018

Mit ihren beiden Kindern und den Eltern, die immer noch gerne im Betrieb mitarbeiten und die jungen Leute unterstützen, leben sie weiterhin am Standort in Bechen.

Offenheit für die Weiterentwicklung der Mobilität und ständige Modernisierungen kennzeichnen die Strategie der Unternehmerfamilie. Zugleich erachten sie es als wichtig, sich dem Trend, immer größer zu werden, zu widersetzen, um das gute Miteinander und die familiäre Zusammenarbeit mit den Angestellten nicht zu gefährden. Neben den vier Familienmitgliedern arbeiten noch weitere sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Betrieb. Jeder Einzelne bringt sich verantwortungsbewusst ein, die Familien kennen sich untereinander, so dass ein gutes Arbeitsklima auch wesentlich zum Erfolg des Betriebes beiträgt.

Auch Auszubildende hatten immer ihren Anteil daran. Eine gute Zusammenarbeit mit den jeweiligen Schulen ist für Familie Pütz eine wesentliche Ausbildungsgrundlage.

Regelmäßige Schulungen bei Toyota und Shell sind sowohl für Sandra und René Pütz als auch die Mitarbeiter grundlegend für die tägliche Arbeit. Zu dieser gehört auch die Digitalisierung, die inzwischen eine der größten Herausforderungen darstellt.

Neben der guten Arbeitsatmosphäre im Betrieb sind für Familie Pütz weiterhin die regionalen Geschäftsbeziehungen ebenso wie die langjährigen Beziehungen zu den Zulieferern und natürlich die Kontakte zu den Kunden, von denen manche sogar schon über Generationen hinweg Stammkunden sind, wichtig.

Hinzu kommt die langjährige Zusammenarbeit mit Toyota und Shell, die von allen Seiten geschätzt wird.

Neben ihrer Arbeit nimmt Familie Pütz regen Anteil am gesellschaftlichen Leben in ihrem Heimatort und unterstützt sowohl aktiv als auch finanziell diverse Ortsvereine.

Familie Pütz schaut voller Zuversicht in die Zukunft und hofft auch weiterhin als Familienbetrieb am Standort in Bechen Autoservice und Arbeitsplätze anbieten und sich gesellschaftlich engagieren zu können, so wie es ihnen Eltern und Großeltern von klein auf vorgelebt haben.

 (Dieser Text erschien, geschrieben von Elisabeth Coester, im Dezember 2019 in den Kürtener Schriften, Band 12, Ausgabe 2020)